Das öffentliche Defizit verringerte sich in absoluten Zahlen sowohl im Euroraum als auch in der EU im Vergleich zum Vorjahr. 2013 betrug das öffentliche Defizit in der Währungsunion noch 2,9 Prozent. In der EU ging das Defizit im selben Zeitraum von 3,2 Prozent auf 2,9 Prozent zurück. In der gesamten EU stieg der Schuldenstand von 85,5 Prozent im Jahr 2013 auf 86,8 Prozent im Jahr 2014.

16 EU-Staaten, darunter Österreich, verzeichneten 2014 eine Schuldenquote von über 60 Prozent, dem nach den Maastricht-Kriterien zulässigen Schwellenwert. Am höchsten ist die öffentliche Verschuldung in Griechenland (177,1 Prozent), Italien (132,1 Prozent), Portugal (130,2 Prozent), Irland (109,7 Prozent), Zypern (107,5 Prozent) und Belgien (106,5 Prozent). Die niedrigsten Schuldenquoten hatten 2014 Estland (10,6 Prozent), Luxemburg (23,6 Prozent), Bulgarien (27,6 Prozent), Rumänien (39,8 Prozent) und Lettland (40,0 Prozent).

Nur Dänemark (+1,2 Prozent), Deutschland (+0,7 Prozent), Estland und Luxemburg (je +0,6 Prozent) verzeichneten 2014 einen öffentlichen Budgetüberschuss. Die niedrigsten Defizite verzeichneten Litauen (0,7 Prozent), Lettland (1,4 Prozent) und Rumänien (1,5 Prozent). Zwölf EU-Staaten wiesen ein Defizit von mehr als drei Prozent der Wirtschaftsleistung - der zulässigen Maastricht-Obergrenze - auf. Das höchste Defizit hatte Zypern (8,8 Prozent), gefolgt von Spanien (5,8 Prozent), Kroatien und Großbritannien (je 5,7 Prozent), Slowenien (4,9 Prozent), Portugal (4,5 Prozent), Irland (4,1 Prozent), Frankreich (4,0 Prozent), Griechenland (3,5 Prozent) sowie Belgien, Polen und Finnland (je 3,2 Prozent).

Die Staatsausgaben verringerten sich in der Eurozone geringfügig gegenüber 2013 von 49,4 auf 49,0 Prozent. In der gesamten EU gingen sie im selben Zeitraum von 48,6 auf 48,1 Prozent zurück. In Österreich stiegen die Ausgaben des Staates von 50,9 Prozent im Jahr 2013 auf 52,3 Prozent 2014 an.