Zu den Festgenommenen zählen auch 14 Muslime, die beschuldigt werden, bei einer Seeüberfahrt zwölf Christen ins Wasser geworfen zu haben. Sie weisen die Vorwürfe zurück. Die Männer aus dem Senegal und der Elfenbeinküste sollen weiterhin von den ermittelnden Staatsanwälten von Palermo vernommen werden.

Inzwischen sind am Samstag 454 Migranten in der sizilianischen Stadt Messina eingetroffen. Sie waren in den vergangenen Tagen von Schiffen der italienischen Marine nach mehrtägiger Seefahrt gerettet worden. Unter ihnen befanden sich 50 Minderjährige und zwei Säuglinge. Einige Migranten berichteten, dass sie 1.500 Dollar (1.387,09 Euro) pro Kopf für die Reise aus Libyen gezahlt hätten. Drei Tage lang mussten sie ohne Lebensmittel ausharren.

Allein in der letzten Woche brachten Marine und Küstenwache rund 11.000 Menschen in Sicherheit. Nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) kamen im gesamten Jahr 2014 etwa 170.000 Bootsflüchtlinge in Italien an, für 2015 werden nach den ersten Monaten ähnliche Zahlen erwartet. Seit Anfang des Jahres sind laut UNHCR mehr als 900 Menschen bei der Überfahrt gestorben.