Ein einflussreicher US-Senator ist wegen Korruption angeklagt worden. Robert Menendez würden unter anderem Bestechlichkeit und Falschaussage vorgeworfen, erklärte ein Sprecher des US-Justizministeriums am Mittwoch. Der Anklage gehen zweijährige Ermittlungen voraus.

Bis Anfang des Jahres, bevor die Republikaner die Kontrolle über den Senat übernahmen, leitete der demokratische Senator in der Kongresskammer den wichtigen Ausschuss für Auswärtige Beziehungen. Die Anschuldigungen drehen sich um einen Augenarzt aus dem Staat Florida, der ein enger Freund und großzügiger Wahlkampfspender des Senators ist.

Geschenkannahme

Der Demokrat aus dem Staat New Jersey soll über sieben Jahre Geschenke von jenem Augenarzt aus Florida im Wert von fast einer Million Dollar (929.454,41 Euro) angenommen haben. Darunter sind laut Justizministerium unter anderem Wahlkampfspenden sowie die Nutzung von Privatjets, einer Villa in der Karibik und einem Luxus-Hotelzimmer in Paris.

Im Gegenzug soll der 61-jährige Menendez sein Amt genutzt haben, um ausländischen Freundinnen des Arztes Visa zu verschaffen. Er soll ihm außerdem geholfen haben, Streitigkeiten über Abrechnungen staatlicher Versicherungsprogramme in Höhe mehrerer zehn Millionen Dollar beizulegen. Anfang März hatte Menendez bei einem Presseauftritt jegliche Vorwürfe zurückgewiesen und betont, er habe sich stets an die Gesetze gehalten.