Unmissverständlich hat Griechenlands Innenminister Nikos Voutzis gegenüber dem deutschen Magazin „Der Spiegel“ klar gemacht: Europartner und Europäische Zentralbank (EZB) müssten bis 9. April Hilfsgelder nach Athen fließen lassen, ansonsten würde die dann fällige Rate für einen Kredit des Internationalen Währungsfonds (IWF) nicht überwiesen. Das hat es in der Geschichte des IWF noch nie gegeben und stellt einen Eckpfeiler der Weltordnung infrage.

Priorität habe für die griechische Regierung die Auszahlung der Beamtengehälter und der Pensionen, so der Minister. Er beklagte, dass Griechenland seit August von dem Trio der Gläubiger keinen Euro mehr bekommen habe. Dass zuvor fast 240 Milliarden geflossen sind, verschwieg er.

Von China und Russland will Griechenland für diesen Liquiditätsengpass keine Hilfe, schreibt das Magazin. Athen fühlt sich von den Europartnern und der EZB übervorteilt. Allerdings hat die Regierung zuletzt keine ernsthaften Versuche unternommen, seine Einnahmen zu erhöhen.

Unterdessen werden bisherige Anhänger von Premier Tsipras ungeduldig: Tausende griechische Pensionisten haben für eine Erhöhung ihrer Altersbezüge auf das Niveau vor der Finanzkrise demonstriert. An die Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras appellierten sie, dieses Wahlversprechen zu erfüllen. Allein in Athen gingen nach Medienberichten rund 3.000 Menschen auf die Straßen.