"Großbritannien ist auf dem richtigen Weg", ergänzte Cameron unter Verweis auf die Wirtschaftspolitik seiner Regierung. Ob der Tory-Chef als Premierminister ins Unterhaus zurückkehren wird, gilt als ungewiss. Wahlforscher sprechen von der am schwierigsten vorhersagbaren Wahl seit Jahrzehnten. Kleinere Parteien wie die Schottische Nationalpartei (SNP) könnten aufgrund des Wahlsystems - jeder Abgeordnete muss in einem Wahlkreis direkt gewählt werden - viele Sitze bekommen.

In vielen Umfragen liegen die bisher mit den Liberaldemokraten regierenden Konservativen und die oppositionelle Labour Party etwa gleichauf. Allerdings könnte es letztlich für keine der beiden großen Parteien zu einer absoluten Mehrheit reichen.

Gerechnet wird mit einem deutlichen Erstarken der SNP. Sie könnte bisherigen Umfragen zufolge mit rund 40 Sitzen das Zünglein an der Waage sein. Für die rechtspopulistische Partei UKIP um ihren Parteichef Nigel Farage rechnen die Analysten zwar mit hohen Stimmenanteilen, jedoch mit kaum signifikanten Mandatsgewinnen. Bei der Wahl zum Europäischen Parlament im vergangenen Mai hatte UKIP sowohl die Tories als auch Labour hinter sich gelassen.

Cameron erklärte am Montag, er wolle seinen Weg, das Land zu reformieren, fortsetzen. Seinem Herausforderer Miliband warf er vor, "wirtschaftliches Chaos" zu riskieren. Miliband richtete seinerseits scharfe Vorwürfe gegen den Amtsinhaber. Die EU-Politik des Konservativen sei "eine klare Gefahr" für die Wirtschaft Großbritanniens.

Inhaltlich streiten die Parteien vor allem über den Abbau der britischen Staatsschulden sowie um die Zukunft des Gesundheitssystems NHS. Das Gesundheitswesen ist in Großbritannien komplett steuerfinanziert. Es wird aber wegen bürokratischer Schwerfälligkeit und medizinischer Fehlleistungen kritisiert.