"Es sind die ersten Proteste, denen wir begegnen", sagte demnach ein US-Offizier. In dem NATO-Mitgliedsland wird die Durchfahrt von mehr als 100 Stryker-Schützenpanzern seit Wochen kontrovers diskutiert. In Prag versammelten sich bereits am Samstag mehrere Hundert Gegner des Militärkonvois. Sie folgten einem Aufruf der oppositionellen Kommunisten, hielten Spruchbänder wie "Ami go home" hoch und skandierten "Schande über die NATO". Befürworter argumentierten, Tschechien, das seit 1999 NATO-Mitgliedsland ist, gehöre zum Westen. Die Polizei hielt beide Lager auf Abstand.

Tschechiens Verteidigungsminister Martin Stropnicky beklagte im Fernsehsender CT24, den Protesten gegen den Konvoi würde in den Medien zu viel Raum gegeben. In einer Umfrage im Auftrag des Senders hatten 82 Prozent der Befragten angegeben, keine Einwände gegen die Durchfahrt des NATO-Verbündeten zu haben.

Am Mittwoch sollen die knapp 500 Soldaten der US-Armee die Grenze zu Deutschland erreichen. Die Einheiten sind auf dem Rückweg von Übungen in Polen und dem Baltikum zu ihrem Standort im oberpfälzischen Vilseck. Die Amerikaner wollen mit dem "Straßenmarsch", wie sie den Konvoi nennen, ihre Verbundenheit mit den östlichen NATO-Mitgliedern im Ukraine-Konflikt ausdrücken.