Das teilte die Menschenrechtsorganisaton Human Rights Watch (HRW) am Samstag mit. Elf Tote seien bereits identifiziert worden, unter ihnen zwei Frauen und zwei Kinder.

Die von Saudi-Arabien geführte Koalition arabischer Staaten hatte in der Nacht zum Donnerstag mit den Luftangriffen gegen Stellungen der schiitischen Houthi-Rebellen begonnen, um deren weiteren Vormarsch zu stoppen. Kampfflugzeuge griffen nach Angaben des Militärkommandos allein am Freitag 15 Ziele im Nord- und Südjemen an. Auch in der Nacht auf Samstag griffen Kampfflugzeuge Stellungen in der Hauptstadt Sanaa an. 

Gipfeltreffen der Arabischen Liga

Die Staats- und Regierungschefs der Arabischen Liga wollen sich am Samstag im ägyptischen Sharm el-Sheikh mit der Jemen-Krise befassen. Saudi-Arabien bemüht sich um eine Resolution, die ein militärisches Eingreifen gegen die Houthis unterstützt. Die Schiitenmiliz beherrscht inzwischen weite Teile des Landes. 

Es wird erwartet, dass die arabischen Staatsoberhäupter mit großer Mehrheit die Luftangriffe unterstützen. Die Arabische Liga soll vor allem die Bildung einer ständigen panarabischen Eingreiftruppe diskutieren. Ursprünglich sollte der Kampf gegen Terrorismus Hauptpunkt des Liga-Treffens sein. Die Arabische Liga wird bis einschließlich Sonntag tagen.

Die Houthis haben in den vergangenen Monaten große Teile des Landes und die Hauptstadt Sanaa unter ihre Kontrolle gebracht. In dieser Woche stießen sie bis in die südjemenitische Hafenstadt Aden vor. Daraufhin bat die rechtmäßige Regierung arabische Nachbarländer, in den Konflikt einzugreifen. Die arabische Allianz wird logistisch von den USA unterstützt. Auch die deutsche Bundesregierung hält die Luftangriffe im Jemen für vereinbar mit dem Völkerrecht.

Saudi-Arabien und UN ziehen Diplomaten ab

Mehrere arabische Staaten und die Vereinten Nationen (UN) bringen ihre Diplomaten aus dem umkämpften Jemen in Sicherheit. Die saudi-arabische Marine holte nach einem Bericht des staatlichen TV-Senders Al Echbariya vom Samstag Dutzende Diplomaten mehrerer Länder aus der südjemenitischen Hafenstadt Aden ab und brachte sie in die saudi-arabische Hafenstadt Jidda.

Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Kuwait hatten ihre Botschaften nach Aden verlegt, nachdem Houthi-Milizen Jemens Hauptstadt Sanaa unter ihre Kontrolle gebracht hatten. In Sanaa begannen die UN damit, mehr als 100 Mitarbeiter auszufliegen. Sie sollten auf mehrere Länder der Region verteilt werden, sagte ein UN-Mitarbeiter.