Augenzeugen berichteten von Angriffen auf eine Militärbasis und einen Stützpunkt in Sanaa. Auch der von den Houthi kontrollierte Sender Al-Massira berichtete, Kampfflugzeuge hätten ihre Stellungen in der Hauptstadt angegriffen, daraufhin habe die Miliz Luftabwehrwaffen eingesetzt.

Nach Angaben örtlicher Beamter sowie Augenzeugen zufolge war am Donnerstagabend außerdem der von den Houthi-Rebellen kontrollierte Militärstützpunkt Al-Tarik in der drittgrößten Stadt Taes im Südwesten des Landes aus der Luft angegriffen worden. Saudi-Arabien und mehrere weitere arabische Staaten hatten in der Nacht zum Donnerstag militärisch in den Konflikt im Jemen eingegriffen. Dort kämpft die Houthi-Miliz gegen die Führung von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi.

Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier warnte unterdessen vor einer Gefährdung der Atomverhandlungen mit dem Iran wegen des Konflikts im Jemen. Er sagte der "Bild"-Zeitung vom Freitag, bisher hätten die Verhandlungen mit Teheran "von den regionalen Konflikten" abgeschirmt werden können. Er hoffe, dass dies auch jetzt gelinge. In den Verhandlungen gehe es um viel.

Rückendeckung aus Teheran

Die Militärkoalition unterstützt Präsident Hadi, die Houthi-Rebellen erhalten mutmaßlich Rückendeckung aus Teheran. Steinmeier sagte zu dem Einsatz, niemand könne ein Interesse an einer weiteren Eskalation oder gar an einem saudi-arabisch-iranischen "Stellvertreterkrieg im Jemen" haben, auch Riad und Teheran nicht. Die Folgen einer direkten Konfrontation für die Region und die globale Energieversorgung seien nur schwer auszumalen.

Langfristig werde es in der konfliktreichen Region erst dann Entspannung geben, "wenn sich die beiden großen Regionalmächte, das sunnitische Saudi-Arabien und der schiitische Iran, miteinander verständigen, oder zumindest arrangieren", sagte Steinmeier. Die fünf UN-Vetomächte und Deutschland verhandeln derzeit intensiv mit dem Iran über ein Abkommen zum iranischen Atomprogramm.