EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat ein Scheitern Griechenlands "völlig ausgeschlossen". Vor einem Treffen mit dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras sagte Juncker, "ich will keinen Misserfolg". Tsipras sagte, "bei gutem Willen ist alles möglich".

Juncker verwies auf die zweite Gesprächsrunde mit Tsipras. "Ich will helfen, aber die Kommission ist nicht der Hauptspieler. Das ist die Eurogruppe, wo alle Entscheidungen getroffen werden." Er sei jedenfalls "mit der Entwicklung in den jüngsten Wochen nicht zufrieden". Mit seinem "Freund Tsipras" habe er zahlreiche Vorschläge verhandelt. "Ich schließe ein Scheitern völlig aus", bekräftigte Juncker. "Das ist nicht die Zeit für Hohn und Spott, sondern wir müssen zueinander finden". Daher sollte in den kommenden Wochen auf einem erfolgreichen Weg eine proeuropäische Lösung getroffen werden.

Tsipras optimistisch

Der griechische Premier Alexis Tsipras hat sich in Brüssel "optimistisch für eine Lösung der Missverständnisse" zwischen seinem Land und der Eurogruppe ausgesprochen. Nach einem Treffen mit EU-Parlamentspräsident Martin Schulz sagte Tsipras, er wolle aus Brüssel eine "Botschaft der Hoffnung" für sein Land mit nach Hause nehmen.

"Wir sind alle pro Europa. Ich glaube, dass wir weiterhin in Zukunft zusammen arbeiten werden, ich glaube am Ende des Tages an eine Lösung aller Missverständnisse", so Tsipras zuversichtlich. Athen werde mit der Umsetzung des Kompromisses vom 20. Februar mit der Eurogruppe weiter arbeiten. "Unsere Absicht ist, diese Entscheidungen umzusetzen. In einem konstruktiven Weg. Wir wollen helfen, dass Griechenland die Krise überwindet und auch Europa".

Schulz erklärte, vergangene Woche habe es innerhalb der Euro-Staaten unterschiedliche Interpretationen über die Entscheidungen der Währungsunion zu Griechenland gegeben, die auch zu "Spannungen" geführt hätten. "Das haben wir besprochen. Ich habe Tsipras geraten, diese Spannungen in den nächsten Tagen anzusprechen.2