US-Präsident Barack Obama hat mit kühlen Worten auf die umstrittene Rede des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu reagiert.  Der israelische Regierungschef habe "keine machbaren Alternativen" zu den Verhandlungen mit Teheran aufgezeigt. "Noch haben wir keinen Deal. Aber wenn wir erfolgreich sind, wird dies der bestmögliche Deal sein, um einen Iran mit Atomwaffen zu verhindern", sagte Obama.

Netanyahu hatte in seiner Rede eindringlich vor einer atomaren Bewaffnung des Iran gewarnt. Die Führung in Teheran stelle eine große Bedrohung nicht nur für Israel, sondern für "den Frieden in der ganzen Welt" dar, sagte er. Das von der US-Regierung angestrebte Abkommen werde Teheran den Bau einer Atombombe nur erleichtern.

Nicht abgestimmt

Netanyahus Auftritt vor Senat und Repräsentantenhaus war nicht mit der US-Regierung abgestimmt worden, sondern fand auf Einladung der oppositionellen Republikaner statt. Mehr als 50 Abgeordnete von Obamas Demokraten blieben der Rede fern, der Präsident verzichtete auf ein Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten.

Mit Blick auf die Kontroverse erklärte Obama, dass er sich nicht um das parteipolitische "Theater" kümmere. "Es ist wichtig, dass wir uns auf das vorliegende Problem konzentrieren", sagte der Präsident. Die "zentrale Frage" sei, wie eine atomare Bewaffnung des Iran verhindert werden könne.

Bis Ende März soll eine Grundsatzeinigung zwischen dem Iran und der 5+1-Gruppe aus den fünf ständigen UN-Sicherheitsratsmitgliedern und Deutschland stehen. Ziel ist ein Abkommen, das dem Iran die friedliche Nutzung der Atomtechnologie erlauben und zugleich die Möglichkeit zur Entwicklung von Atomwaffen nehmen soll. Im Gegenzug sollen einige internationale Sanktionen gegen Teheran aufgehoben werden.