Zum Beginn einer Großoffensive gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) greifen irakische Kräfte seit Montag in der Früh die Stadt Tikrit an. Armee und schiitische Milizen rückten aus fünf Richtungen vor, um Tikrit aus den Händen der Extremisten zu befreien, meldete das irakische Staatsfernsehen. Nach irakischen Militärangaben beteiligen sich auch Kämpfer sunnitischer Stämme an der Offensive.

Tikrit liegt rund 170 Kilometer nördlich von Bagdad an einer wichtigen Verbindungsstraße zwischen der Hauptstadt und der nordirakischen IS-Hochburg Mossul. Der Feldzug gegen die sunnitische Terrormiliz gilt auch als Test, ob die irakischen Streitkräfte in der Lage sind, die Extremisten aus einer großen Stadt zu vertreiben.

Große symbolische Bedeutung

Zudem hat die Stadt als früherer Heimatort des irakischen Langzeitherrschers Saddam Hussein und Hochburg sunnitischer Regierungsgegner große symbolische Bedeutung. In den vergangenen Monaten waren mehrere Versuche der Armee gescheitert, die Stadt wieder unter Kontrolle zu bringen.

Ein Korrespondent des Nachrichtensenders Al-Arabiya berichtete, es gebe Befürchtungen, schiitische Kämpfer könnten sich an Sunniten in Tikrit rächen. Viele Einwohner seien deshalb aus der Stadt geflohen.