Die syrische Opposition in Aleppo hat einen Plan des UNO-Sondergesandten Staffan de Mistura für eine vorübergehende Waffenruhe in der umkämpften Großstadt zurückgewiesen. Es könne kein Treffen mit de Mistura geben, solange Grundlage der Gespräche nicht eine "umfassende Lösung des syrischen Dramas" sei, erklärte der "Revolutionsrat" der Rebellen in Aleppo am Sonntag.

Assads Rücktritt gefordert

Dazu gehörten ein Rücktritt von Machthaber Bashar al-Assad und eine Verfolgung von "Kriegsverbrechern". De Misturas Plan sah eine Kampfpause im nordsyrischen Aleppo vor, um humanitäre Hilfe für die Bewohner zu ermöglichen. Bei einem Besuch in Damaskus Anfang Februar hatte de Mistura gesagt, Assad sei bereit, die Waffen sechs Wochen ruhen zu lassen. Den Beginn der Waffenruhe wolle Damaskus festlegen. Der Bürgerkrieg in Syrien dauert inzwischen seit fast vier Jahren an.

Seit Beginn des Aufstands gegen das Polizei- und Geheimdienstregime Assads Mitte März 2011 wurden dabei mehr als 220.000 Menschen getötet und die Hälfte der Bevölkerung in die Flucht getrieben. Verschärft wurde der Konflikt durch den Vormarsch der Jihadistengruppe "Islamischer Staat" (IS).

Das syrische Regime und die UNO einigten sich unterdessen auf eine Erkundungsmission, die die Lage im hart umkämpften Aleppo untersuchen soll. Die Vereinbarung sei bei einem Besuch de Misturas in Damaskus erzielt worden, berichtete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana am Sonntag. Wann die Mission ihre Arbeit aufnehmen soll, war zunächst unklar. Große Teile von Aleppo stehen unter Kontrolle der Regierung, Rebellen halten Viertel im Norden und Osten der Stadt.