Die Bremer Polizei hat im Zusammenhang mit einer mutmaßlichen Gefahr durch Islamisten am Samstag eine Person vorläufig festgenommen. Zu den Details wollte sich ein Sprecher der Polizei am Samstagabend nicht äußern. Er verwies lediglich auf eine Mitteilung der Behörden vom Abend. Darin hieß es, es lägen Hinweise auf eine erhöhte Gefährdung durch islamistische Gewalttäter vor.

Die Polizei habe daher am Samstag "ein Sicherheitsnetz" über die Bremer Innenstadt gelegt. Es seien mehrere Personen in Gewahrsam genommen bzw. überprüft worden. Bisher gibt es eine vorläufige Festnahme. "Derzeit laufen weitere operative Maßnahmen in der Stadt", hieß es. Präventiv seien auch die Schutzmaßnahmen für die Jüdische Gemeinde erhöht worden. Für ein laufendes Ermittlungsverfahren habe es Durchsuchungen bei einem Verdächtigen und dem Islamistischen Kulturzentrum (IKZ) gegeben.

Islamisten-Hochburg

Die norddeutsche Stadt Bremen gilt als eine Hochburg radikaler Islamisten. Nach Angaben von Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) wurden zuletzt rund 360 Salafisten vom Verfassungsschutz beobachtet. Mindestens 16 Islamisten aus Bremen reisten nach Syrien, um dort zu kämpfen, so die Erkenntnisse der Sicherheitsbehörden. Vier sollen bereits wieder zurückgekehrt sein, zwei starben offenbar bei Kämpfen.

Gekickt wird trotzdem

Trotz der Gefahrenwarnung der Bremer Polizei soll das deutsche Fußball-Bundesliga-Spiel zwischen Werder Bremen und dem VfL Wolfsburg am Sonntag (17.30 Uhr) wie geplant stattfinden. "Derzeit ist nicht an eine Absage gedacht", sagte Werder-Geschäftsführer Thomas Eichin am Samstag. Der Fußball-Manager erklärte, dass er von der Polizei-Initiative überrascht worden sei, die Lage aber ernst nehme.