Die EU-Kommission hat die Konfliktparteien für diesen Montag nach Brüssel eingeladen, um über die Umsetzung des Ende Oktober vereinbarten "Winterpakets" zu sprechen. Beide Seiten sagten ihre Teilnahme zu.

Nowak warnte, das zuletzt bezahlte Gas reiche nur noch bis Anfang der kommenden Woche. Der ukrainische Staatskonzern Naftogaz überwies dem russischen Monopolisten Gazprom am Freitag zwar eine weitere Vorauszahlung von 15 Millionen Dollar (rund 13 Mio. Euro). Dieser Betrag decke allerdings lediglich die Kosten für gut einen Tag, meinte Gazprom-Sprecher Sergej Kuprijanow.

Naftogaz-Chef Andrej Kobolew warf Gazprom vor, ukrainische Gasbestellungen nicht fristgerecht zu erfüllen. Er betonte, die Versorgung der EU sei von dem Streit nicht bedroht. Die Ukraine ist das wichtigste Transitland für russisches Gas nach Westen. Bei früheren Lieferstopps hatte Moskau Kiew vorgeworfen, für Westeuropa bestimmtes Gas für eigene Zwecke abzuzweigen.

Bei den Gesprächen in Brüssel solle es auch um die Probleme bei der Gasversorgung der von prorussischen Aufständischen kontrollierten ostukrainischen Gebiete gehen, sagte Nowak. Derzeit streiten Russland und die Ukraine darum, wer die Kosten für die Belieferung des Donbass trägt. Moskau wirft der Führung in Kiew vor, die Region absichtlich zu blockieren und die humanitäre Lage im Krisengebiet zu verschärfen. Die Ukraine räumte Probleme wegen Kriegsschäden an Leitungen ein.