Einen Tag nach dem Eurogruppen-Signal zur Verlängerung des Hilfsprogramms für Griechenland hat die deutsche Regierung das Land zur Einhaltung der Zusagen aufgefordert. Wenn aus Griechenland jetzt wieder die Frage eines Schuldenschnitts aufgebracht werde, sei dies "deplatziert und nicht nachvollziehbar", sagte ein Sprecher des Finanzministeriums am Mittwoch in Berlin.

Es widerspreche den Zusicherungen der griechischen Regierung. Zudem warnte der Sprecher vor einem Stopp von Privatisierungen. "Falls die griechische Regierung eine solche Absicht hegen sollte, wäre das eng abzustimmen mit der Troika", sagte er. Es gebe zwar eine gewisse Flexibilität in diesen Fragen, dies sei aber nichts, was Griechenland alleine entscheiden könne. Der griechischen Energieminister hatte angekündigt, den Verkauf eines Stromversorgers und eines Netzbetreibers zu stoppen.

Die Troika besteht aus EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) und prüft die Einhaltung der Verpflichtungen, die das hochverschuldete Land für die Milliarden-Hilfen eingegangen ist.

Finanzminister Giannis Varoufakis hatte zuvor erneut einen Schuldenschnitt ins Gespräch gebracht. "Ich spreche über Umschuldungen, die unsere Schuldenlast deutlich senken", sagte Finanzminister Yanis Varoufakis am Mittwoch im Rundfunk. Dies sei ein Kriterium dafür, dass das Land eines Tages an die Kapitalmärkte zurückkehren könne.