Demnach sollen Steuern auf Flugtickets, Hotelübernachtungen und den SMS-Versand den Staaten neue Einnahmen bringen. Allerdings ist es den Mitgliedstaaten selbst überlassen, ob und wie sie den Beschluss umsetzen.

"Mehr als 70 Prozent unseres Budgets kommt aus dem Ausland, das ist nicht haltbar", sagte der neu gewählte AU-Vorsitzende, Simbabwes Staatschef Robert Mugabe, beim Gipfel. Die AU-Staaten tragen nur 28 Prozent des AU-Verwaltungsbudgets in Höhe von 522 Millionen Dollar in diesem Jahr, zu denen noch 750 Millionen Dollar für Friedenseinsätze hinzukommen. Die restlichen 72 Prozent des Haushalts werden unter anderem von der EU, den USA, China, der Türkei und der Weltbank finanziert.

Die AU schlägt ihren Mitgliedstaaten vor, Hotelübernachtungen mit zwei Dollar pro Nacht zu besteuern und Flüge von oder nach Afrika mit zehn Dollar pro Ticket. Dies könne 730 Millionen Dollar pro Jahr einbringen. Zudem wird eine Steuer in Höhe von 0,005 Dollar auf den Versand einer SMS innerhalb des afrikanischen Kontinents vorgeschlagen, was nach AU-Angaben 1,6 Milliarden Dollar pro Jahr einbringen könnte.

Das AU-Budget leidet unter anderem unter der Instabilität der Haushalte in Libyen und Ägypten, zwei der bisher wichtigsten Beitragszahler der Staatengemeinschaft. Ziel der AU ist es, ab dem kommenden Jahr 65 Prozent ihres Haushalts selbst zu tragen.

Die im Mai 2013 vom ehemaligen nigerianischen Präsidenten Olusegun Obasanjo vorgeschlagenen Steuern stoßen aber nicht bei allen Mitgliedstaaten auf Zustimmung. Einige kritisieren es als ungerecht, dass der Tourismussektor belastet werde, während etwa die lukrativen Öl- und Minenindustrien verschont blieben. Der AU-Gipfel fand am Freitag und Samstag in Addis Abeba statt.