Die Streitkräfte des Tschad haben nach eigenen Angaben im benachbarten Kamerun 120 Kämpfer der Islamisten-Miliz Boko Haram getötet. Das Militär habe am Samstag Stellungen von Boko Haram bombardiert, teilte die Armee mit. Vorausgegangen seien Angriffe der Extremisten auf Truppen des Tschad. Bei den Kämpfen seien auch drei eigene Soldaten getötet worden.

Boko Haram kämpft seit rund fünf Jahren für einen radikal-muslimischen Staat im Nordosten Nigerias und hat zuletzt verstärkt auch Gebiete in den Nachbarländern Tschad und Kamerun angegriffen. Die beiden Staaten haben daher ihre Truppen in der Region verstärkt.

7500 Mann starke Truppe

Die Afrikanische Union (AU) hat zum Kampf gegen die Islamisten-Miliz den Aufbau einer 7500 Mann starken Sondereinsatztruppe beschlossen, die von Nigeria, dem Tschad, Kamerun, Niger und Benin gebildet werden soll. Die Staaten wollen in der kommenden Woche bei einem Treffen in Kameruns Hauptstadt Yaounde über die Kommandostruktur der Truppe beraten. Die Armee des Tschad gilt als eine der stärksten in der Region. 2013 half sie französischen Truppen, Islamisten mit Verbindungen zu Al-Kaida aus dem Norden Malis zu vertreiben.