Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden 54 Todesopfer im Krankenhaus von Shikarpur gezählt, sieben weitere Tote in den Kliniken in Sukkur und Larkana.

In Pakistans größter Stadt Karachi blockierte eine Gruppe von Schiiten am Abend aus Protest gegen den Anschlag die Hauptverkehrsstraße. In den vergangenen zwei Jahren wurden etwa tausend Schiiten in Pakistan getötet.

Der Augenzeuge Zahid Noon berichtete, nach der Explosion seien Hunderte Menschen herbeigeeilt, um Verschüttete aus den Trümmern der Moschee zu befreien. Das Dach des Gebäudes sei unter der Wucht der Detonation eingestürzt. "Das ganze Gebiet ist voller Blut und Leichenteile, es riecht nach verbranntem Fleisch, Menschen schreien - es ist das Chaos", sagte Noon. Fernsehbilder zeigten, wie Opfer hektisch in Autos, mit Rikschas und auf Motorrädern ins Krankenhaus gebracht wurden.

Mitte Dezember verübten radikalislamische Taliban einen Anschlag auf eine Schule in der nordwestlichen Stadt Peshawar und töteten fast 150 Menschen, die meisten Kinder. Das Massaker löste im Pakistan große Empörung und Abscheu aus und wurde auch international scharf verurteilt. Seither verschärfte die Regierung in Islamabad ihr Vorgehen gegen Extremisten und hob ein Moratorium über die Vollstreckung der Todesstrafe auf.