Es habe heftige Gefechte gegeben. Der Angriff sei schließlich mithilfe der US-Luftwaffe zurückgeschlagen worden. Ein Schaden an den Öl- und Gaseinrichtungen hätte für den Irak schwerwiegende Folgen. Im Haushalt 2015 ist der Export von täglich 300.000 Tonnen Erdöl aus der Provinz Kirkuk vorgesehen. Bei den Gefechten wurde den Angaben zufolge ein kurdischer General und fünf weitere Peschmerga-Kämpfer getötet.

Kirkuk mit etwa einer Million überwiegend kurdischen Einwohnern ist ein Zentrum der irakischen Erdöl-Industrie. Seit sich die irakische Armee im vergangenen Jahr angesichts der Angriffe des IS zurückgezogen hat, verteidigen kurdische Peschmerga-Einheiten die Stadt.

Die Jihadisten hatten die Attacken laut kurdischen Medien bei dichtem Nebel an drei Fronten vor allem im Süden Kirkuks gestartet mit dem Ziel, die Stadt zu erobern. Im Zentrum sei zugleich eine Autobombe vor einem Hotel detoniert. Kurz darauf hätten IS-Kämpfer dort das Feuer auf Zivilisten eröffnet.

Ein Korrespondent der Nachrichtenagentur "Basnews" sagte, dass Hunderte kurdische Bewohner Kirkuks sich nach Beginn der Angriffe bewaffnet hätten und den Peschmergasoldaten an den Fronten zu Hilfe geeilt seien. Zugleich sei eine Ausgangssperre verhängt worden.

In der irakischen Hauptstadt Bagdad starben bei einem Doppelanschlag laut Deutscher Presseagentur dpa mindestens 44 Menschen. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es nicht. Sprengsätze seien auf einem zentralen Markt, auf dem auch gebrauchte Militäruniformen verkauft werden, explodiert, berichtete das Nachrichtenportal "Sumaria News". Mindestens 70 Menschen wurden verletzt. Unter den Opfern seien auch Sicherheitskräfte. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand.

Im Irak sowie in Syrien hat die Terrormiliz Islamischer Staat große Landstriche unter ihrer Kontrolle. Die im syrischen Bürgerkrieg erstarkten Extremisten hatten sich im vergangenen den jahrelangen Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten im Irak zunutze gemacht, die Millionenstadt Mossul erobert und waren weiter in Richtung Bagdad vormarschiert. Ein militärischer Sieg gegen den IS ist nicht in Sicht.