Die Sondersitzung der EU-Außenminister wegen der Lage in der Ukraine wird Donnerstag brisant. Das angedeutete Veto von Alexis Tsipras gegen weitere Sanktionen gegen den Ukraine-Agressor Russland bedeutet eine völlig neue Situation. Das wird zuvor der Präsident des EU-Parlaments, Martin Schulz, in Athen dem neuen Ministerpräsidenten mitteilen. Die Solidarität der EU-Staaten zu gefährden ist derzeit die viel größere Herausforderung für die Partner als das griechische Finanzproblem und die Drohung mit einem Schuldenschnitt.

Das Verhalten Griechenlands sei „sicherlich kein gelungener Einstand" gewesen, sagte Schulz der "Bild"-Zeitung (Donnerstag-Ausgabe). "Diese Alleingänge gehen nicht einfach so ohne Absprache", so der Parlamentspräsident. Das werde er auch mit Tsipras bei seinem Besuch an diesem Donnerstag in Athen besprechen. Im ZDF sagte Schulz am Mittwochabend, er habe mit Entsetzen gesehen, dass Griechenland die gemeinsame Position der Europäischen Union gegenüber Russland aufgegeben habe.