Renzi erklärte, seine Partei werde eine einzige Person als Kandidaten vorschlagen. Am Donnerstag beginnt die Wahl des neuen Präsidenten. Diese findet in geheimer Abstimmung im Parlament statt. Bei den ersten drei Wahlgängen, bei denen eine Zweidrittelmehrheit für die Wahl des Staatsoberhaupts notwendig ist, sollen die PD-Parlamentarier einen leeren Stimmzettel abgeben. Erst nach der vierten Abstimmung soll für den gemeinsamen Kandidaten gestimmt werden, denn ab dieser Runde genügt die absolute Stimmenmehrheit für die Kür des neuen Präsidenten.

Noch unklar ist, auf welchen Namen Renzi setzen will. Am Dienstag wird der Ministerpräsident in seiner Rolle als PD-Vorsitzender die Chefs der im Parlament vertretenen Parteien treffen. Der PD ist die stärkste Einzelpartei im Parlament. Geplant ist auch ein Gespräch mit dem Vorsitzenden der konservativen Oppositionspartei Forza Italia, Silvio Berlusconi. Die populistische Fünf-Sterne-Bewegung von Beppe Grillo will den Premier nicht treffen. Sie kritisierte, dass Renzi allein mit Berlusconi den neuen Präsidenten bestimmen wolle.

An der Wahl des Staatspräsidenten in Rom nehmen die 630 Abgeordneten und 321 Senatoren sowie 58 Delegierte aus den 20 italienischen Regionen teil. Die Kandidaten werden von den Parteien vorgeschlagen. Renzis Demokratische Partei stellt 450 der 1.009 Mitglieder der Versammlung, die den italienischen Präsidenten wählt.