Abe berichtete aber, dass er in Geiselkrise am Samstag mit dem jordanischen König Abdullah gesprochen habe. Dabei dürfte es um die am Samstag bekannt gewordene IS-Forderung nach der Freilassung einer in Jordanien inhaftierten radikalen Islamistin gegangen sein. Die Extremisten hatten zunächst 200 Millionen Dollar Lösegeld für die beiden japanischen Geiseln gefordert, was Tokio umgehend zurückwies.

Zum Video, das die Tötung Yukawas belegen soll, sagte Abe, dieses scheine authentisch zu sein. Man sei weiterhin dabei, zu analysieren, ergänzte ein Sprecher. Die Ermordung der Geisel sei "verabscheuungswürdig", sagte der Regierungschef.

Der IS hat sich indes zur Ermordung der japanischen Geisel bekannt. In ihrem eigenen Radiosender teilte die Gruppe am Sonntag mit, sie habe ihre Drohung wahr gemacht und den Japaner Haruna Yukawa nach dem Ablauf der Frist für eine Lösegeldzahlung getötet.

Die Jihadisten, die einen weiteren Japaner gefangen halten, hatten von der Regierung in Tokio die Zahlung von 200 Millionen Dollar (178,60 Mio. Euro) für eine Freilassung der Entführten verlangt. Ihr Ultimatum endete am Freitag.

Laut der Radiomeldung des IS appelliert die zweite Geisel, Kenji Goto, nun an seine Angehörigen, Druck auf die japanische Regierung auszuüben, damit diese sich für die Freilassung der in Jordanien inhaftierten Irakerin Sajida al-Rishawi einsetzt. Rishawi wurde im Jahr 2006 wegen der Beteiligung an einer Anschlagsserie auf Hotels in der jordanischen Hauptstadt Amman zum Tode verurteilt und sitzt dort im Gefängnis.

Die japanische Regierung war bereits vom Tod Yukawas ausgegangen. Regierungschef Shinzo Abe sagte am Sonntag, ein im Internet veröffentlichtes Video, das auf die Tötung Yukawas hinwies, sei wahrscheinlich echt.