Er hatte als erster vom Tod des Staatsanwalts Alberto Nisman berichtet, der wenige Tage zuvor schwere Vorwürfe gegen Präsidentin Cristina Kirchner gerichtete hatte. Deren Regierung macht mittlerweile frühere Geheimdienstmitarbeiter für Nismans Tod verantwortlich.

Dem Nachrichtenportal zufolge hat Pachter Argentinien bereits verlassen. "Ich gehe, weil mein Leben in Gefahr ist. Meine Telefone werden überwacht", wurde Pachter zitiert. "Ich werde in dieses Land zurückkehren, wenn meine Quellen mir sagen, dass sich die Umstände geändert haben. Ich glaube nicht, dass dies unter dieser Regierung der Fall sein wird." Der amtlichen Nachrichtenagentur Telam zufolge wollte Pachter einen Flug ins Nachbarland Uruguay nehmen.

Der in seiner Wohnung tot aufgefundene Staatsanwalt Alberto Nisman kam nach Behördenangaben durch eine aus nächster Nähe abgefeuerte Kugel ums Leben gekommen. Staatsanwältin Viviana Fein sagte am Samstag in der Hauptstadt Buenos Aires, der Kopfschuss sei "aus einer Entfernung von nicht mehr als einem Zentimeter" abgegeben worden.

Zugleich bekräftigte sie, dass es keine Hinweise auf eine Fremdbeteiligung bei der eigentlichen Handlung des Schießens gebe. Nisman war in der Nacht auf den vergangenen Montag tot in seiner Wohnung in Buenos Aires aufgefunden worden, wenige Stunden vor einer geplanten Anhörung im Parlament. Neben der Leiche lag eine Pistole. Nach Angaben der Behörden stützten die ersten Autopsieergebnisse die These eines Suizids. Staatsanwältin Fein schloss nicht aus, dass Drohungen und Belästigungen Nisman in den Tod getrieben haben könnten. Ein Abschiedsbrief sei nicht gefunden worden.

Fein zufolge stehen die Ergebnisse der kriminaltechnischen Untersuchungen noch aus. Ballistische und DNA-Analysen sollen Aufschluss darüber geben, ob die im Körper des Toten gefundene Kugel mit dem Kaliber der bei der Leiche gefundenen Waffe übereinstimmt. Die Analysen könnten "ein wenig länger dauern", sagte Fein im Fernsehen. Ein Computerexperte, Diego Lagomarsino, der Nisman vor der Tat eine Schusswaffe gebracht haben soll, darf laut Behörden Argentinien vorerst nicht verlassen.

Die Ermittlungen des 51-jährigen Nisman hatten unter anderem Präsidentin Cristina Kirchner belastet. Nisman warf Kirchner und Außenminister Hector Timerman vor, die Ermittlungen zu einen Bombenanschlag auf die jüdische Wohlfahrtsorganisation Amia im Jahr 1994 mit 85 Toten und 300 Verletzten zu behindern. Der Staatsanwalt machte den Iran für den Anschlag verantwortlich und beschuldigte die Regierung, die Aufklärung des Falls zu vereiteln, um das Verhältnis zu Teheran nicht zu belasten. Nisman wollte Beweise für seine Vorwürfe vorlegen.

Kirchner äußerte in einem offenen Brief, dass sie von einem Verbrechen ausgehe. Der 51-Jährige sei für eine "Operation gegen die Regierung" benutzt worden. Kirchner legte jedoch keine Beweise für ihre Theorie vor und erläuterte auch nicht, wer nach ihrer Ansicht für den Tod des Juristen verantwortlich sein könnte.