EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici hat Griechenland angesichts der Neuwahl im Jänner zu einem Festhalten am Reformkurs aufgefordert. Ein klares Bekenntnis zu Europa und eine breite Unterstützung für den Reformprozess sei entscheidend, damit Griechenland innerhalb der Eurozone wieder aufblühen könne, teilte Moscovici am Montag mit.

Reformkritiker in Umfragen vorne

Dies müsse sowohl von der politischen Führung als auch von den griechischen Wählern kommen, die nun erneut über die Zukunft des Landes zu befinden hätten. Ministerpräsident Antonis Samaras kündigte die vorgezogene Wahl des Parlamentes für den 25. Jänner an, nachdem der Präsidentschaftskandidat der konservativen Regierung auch im dritten Anlauf im Parlament gescheitert war.

An den Finanzmärkten sorgte dies bereits für Unruhe, da in Umfragen die reformkritische SYRIZA-Partei vorne liegt und dadurch die internationalen Hilfsvereinbarungen in Gefahr geraten könnten. Die Europäische Zentralbank (EZB) erklärte, für die weitere Überprüfung des griechischen Spar- und Reformprogramms warte sie nun auf Signale der Athener Regierung. Dann werde sie mit der EU-Kommission und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über das Vorgehen entscheiden.

240 Milliarden

Die Euro-Partner und der IWF haben das hoch verschuldete Land seit 2010 mit zwei Rettungsprogrammen von insgesamt 240 Milliarden Euro im Gegenzug für harte Sparauflagen vor der Pleite bewahrt.