In einer Welt, die oft von Egoismus gekennzeichnet sei, bilde die kinderreiche Familie "eine Schule der Solidarität und des Teilens", die der ganzen Gesellschaft zugutekomme. Der Papst kritisierte insbesondere die italienische Familienpolitik. Die in der Verfassung festgeschriebene Förderung von kinderreichen Familien sei bislang nicht verwirklicht worden, so der Papst . Politik und Verwaltung müssten diese Familien stärker unterstützen.

Franziskus ermutigte kinderreiche Familien, sich zu organisieren und ihre Interessen gegenüber der Politik selbst zu vertreten. Zu der Audienz für die "Nationale Vereinigung kinderreicher Familien" in Italien waren 3.500 Eltern und Kinder in den Vatikan gekommen. Anlass war das Fest der Heiligen Familie, das die katholische Kirche am Sonntag beging.

Italien hat seit Jahren eine der niedrigsten Geburtenraten in Europa. Im Jahr 2012 kamen auf 1.000 Einwohner 9 Geburten. Niedriger war die Geburtenrate nur in Deutschland (8,4) und Portugal (8,5). In Österreich beträgt der Wert 9,4 laut Statistik Austria, das entspricht 1,44 Kindern pro Frau. Der Durchschnittswert in der EU lag bei 10,4 Geburten je 1.000 Einwohner.

Papst Franziskus rief zudem zur Solidarität mit Familien in schwierigen Situationen auf. Das Licht, das von der Heiligen Familie ausgehe, ermutige die Christen, menschliche Wärme in jenen Familiensituationen zu geben, wo aus verschiedenen Gründen Frieden, Harmonie und Vergebung fehlen", so der Papst. Er rief die Familien auf, für ihn zu beten. "Ich bin der Großvater von Euch allen", sagte der Heilige Vater. Er hob auch die wichtige Rolle der Großeltern in der Familie und in der Gesellschaft hervor.