Die Türkei und der Irak wollen im Kampf gegen die Islamistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) enger zusammenarbeiten. Die Türkei sei bereit, ihre Militärhilfe bei der Ausbildung irakischer Kämpfer auszuweiten, sagte Ministerpräsident Ahmet Davutoglu am Donnerstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem irakischen Amtskollegen Haider (Haidar) al-Abadi.

Ankara gegen amerikanische Vormachtstellung

Abadi deutete an, die Türkei sei möglicherweise auch zur Lieferung von Waffen bereit. Die Regierung in Ankara lehnt eine herausgehobene Rolle bei der von den USA angeführten Luftoffensive gegen den IS mit der Begründung ab, Luftschläge allein brächten keine dauerhafte Stabilität. Der IS hat große Teile des Iraks und Syriens unter seine Gewalt gebracht und dort ein Kalifat ausgerufen. Abadi zufolge ist es den irakischen Kräften in letzter Zeit aber gelungen, Gebiete zurückzuerobern.

Unterstützt von Luftschlägen hatten Kämpfer der irakischen Kurden in dieser Woche die Belagerung des Sinjar-Gebirges durchbrochen. Dabei wurden Hunderte Angehörige der Minderheit der Yeziden befreit, die dort seit Monaten festsaßen.

Jordanien will Piloten befreien

Die jordanische Regierung hat sich indes entschlossen gezeigt, den vom IS in Syrien gefangen genommenen Piloten zu befreien. Die Regierung bemühe sich mit mehreren Krisenstäben um die Befreiung des 26-jährigen Jordaniers Muath al-Kasaesbeh, berichtete die Regierungszeitung "Al-Rai" am Donnerstag. Der Vater des Piloten, Saif al-Kasaesbeh, bat den IS um "Gnade" für seinen Sohn. "Wir gehen davon aus, dass Muath ein Gast in den Händen von Brüdern ist", sagte er.