Die Beweise für eine Schuld der ukrainischen Streitkräfte am Tod der 298 Menschen an Bord könnten der Untersuchungskommission in den Niederlanden übergeben werden, sagte der Sprecher der russischen Ermittlungsbehörde Wladimir Markin. Für den Ukrainer werde eine Aufnahme in das russische Zeugenschutzprogramm geprüft.

Die Ukraine hatte eine mögliche Beteiligung ihrer Streitkräfte an dem Abschuss zurückgewiesen und den prorussischen Separatisten im Donbass die Verantwortung dafür gegeben. Die Schuldfrage ist aber offen. Den "Zeugen" hatte am Vortag die kremlnahe Boulevardzeitung "Komsomolskaja Prawda" präsentiert. Das Blatt veröffentlichte am Mittwoch auf der Titelseite das Foto eines Mannes in ukrainischer Uniform. Dabei soll es sich um den Piloten Wladislaw Woloschin handeln, der die MH17 am 17. Juli abgeschossen habe.

Warum der "Zeuge" sich nicht an Stellen wandte, die Millionen als Belohnung für Hinweise auf den Täter versprechen, war zunächst unklar. Russische Staatsmedien verbreiten seit Monaten unter Berufung auf undurchsichtige Quellen die Version eines Abschusses aus der Luft. Die Untersuchungen zu dem Absturz der Maschine werden in den Niederlanden geführt, da die meisten Opfer aus dem Land stammten.