Keiner von ihnen muss nach Einschätzung der Rettungskräfte in einem Krankenhaus behandelt werden. Bereits am Dienstag war eine schwangere Frau per Hubschrauber nach Großbritannien gebracht worden.

Die Flüchtlinge sollen nun vorübergehend in einer Basketballhalle in Ierapetra untergebracht werden. Die 20.000-Einwohner-Stadt sei aber zu klein, um sie länger als eine Woche zu beherbergen, sagte Bürgermeister Kalantzakis.

Der Frachter "Baris", der unter der Flagge des Pazifik-Inselstaats Kiribati fährt, trieb nach einem Maschinenschaden seit Dienstag in der Früh rund 50 Kilometer südöstlich von Kreta im Mittelmeer. Wegen der schlechten Wetterbedingungen verzögerte sich die Rettung der Flüchtlinge.

Jeden Monat versuchen tausende Flüchtlinge aus Syrien und anderen Konfliktgebieten im Nahen Osten und Nordafrika, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Nach dem Bau eines Zauns an der Landgrenze zwischen Griechenland und der Türkei steuern die Schlepper verstärkt die Ägäis-Inseln an. Da sie oft kaum seetaugliche Schiffe benutzen, kommt es immer wieder zu schweren Unglücken mit zahlreichen Toten. Seit Jahresbeginn wurden in Griechenland 28.000 syrische Flüchtlinge aufgegriffen, mehr als dreimal so viele wie im Vorjahreszeitraum.