"So sieht Demokratie aus", rief die kleine Protestgruppe in Ferguson im Bundesstaat Missouri, die bei Regen und Schnee vor der Polizeistation ausharrten. Etwa 50 Nationalgardisten waren im Einsatz und wurden von den Demonstranten beschimpft, ansonsten blieb die Lage aber ruhig. Nach Angaben von Augenzeugen wurde mindestens ein Mensch in Gewahrsam genommen.

In Ferguson, einem Vorort von St. Louis, war am 9. August der 18-jährige unbewaffnete Michael Brown von dem weißen Polizisten Darren Wilson erschossen worden. Am Montag wurde bekannt, dass sich der Polizist nicht für die Schüsse vor Gericht verantworten muss. Daraufhin gab es in Ferguson heftige Krawalle, die sich später auf das ganze Land ausweiteten.

Die gewaltsamen Unruhen haben indes offenbar einen rasanten Anstieg der Schusswaffenverkäufe in der Region bewirkt. Die Betreiber einer großen Schießübungsanlage, die 30 Kilometer entfernt von Ferguson liegt, berichteten, dass sich zuletzt vor allem weiße Käufer mit Handfeuerwaffen eingedeckt hätten.

Vor dem Beginn der Unruhen seien täglich etwa drei bis fünf Schusswaffen verkauft worden, in den vergangenen Wochen hingegen 20 bis 30 pro Tag. Grund dafür sei offenkundig "die Angst vor dem, was in Ferguson passiert".

Mehrere US-Prominente haben derweil im Internet dazu aufgerufen, den traditionellen Einkaufstag "Black Friday" am Freitag nach Thanksgiving zu boykottieren. Unter den Stichwörtern #BlackoutBlackFriday und #NotOneDime sprachen sich am Donnerstag viele Nutzer von Twitter im Zusammenhang mit dem Justizurteil zugunsten des Polizisten Darren Wilson für einen Einkaufsboykott aus.

Der Hip-Hop-Unternehmer Russel Simmons machte sich ebenso für den Boykott stark wie die Schauspielerin Kat Graham. "Wir haben die Macht, unsere Nation zu verändern", schrieb die Darstellerin aus der Fernsehserie "Vampire Diaries" im Kurzbotschaftendienst Twitter. Der aus der Krankenhausserie "Grey's Anatomy" bekannte Schauspieler Jesse Williams twitterte sinngemäß: "Ohne Gerechtigkeit kein Profit, die Mächtigen von Staat und Unternehmen sprechen nur die Sprache des Geldes, also lasst uns mit ihnen sprechen."