Die von Russland verlegten Marschflugkörper und Boden-Luft-Raketen würden Moskaus militärisches Gewicht in der Region verschieben. Die NATO suche nach Anzeichen, ob auch Atomwaffen auf die Krim verlegt würden, sagte Breedlove.

Der NATO-Oberkommandant hielt sich in Kiew zu Gesprächen über den Konflikt in der Ostukraine auf, wo sich ukrainische Regierungstruppen und prorussische Separatisten seit Monaten heftige Gefechte liefern. Das russische Verteidigungsministerium gab am Mittwoch bekannt, dass insgesamt 30 Kampfflugzeuge auf die Krim verlegt würden. Von dem Verband seien bereits zehn Jagdflugzeuge vom Typ Suchoi-27 und vier Mehrzweckkampflugzeuge vom Typ Suchoi-30 M2 auf der Krim, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass berichtete.

Die ukrainische Armee meldete, am Dienstag habe ein aus Russland kommender Militärkonvoi den Grenzposten Iswarine in Richtung der Rebellenhochburg Lugansk überquert. "Es handelt sich um etwa 40 Lastwagen in Begleitung von zwei Panzerfahrzeugen und einem Auto", sagte Armeesprecher Andrej Lyssenko am Mittwoch. Sieben Lastwagen hätten Personal transportiert, mehr als 20 Lastwagen hätten Artilleriegeschütze hinter sich hergezogen.

Es habe wieder heftige Gefechte nahe den Rebellenhochburgen Lugansk und Donezk sowie nahe dem Dorf Debaltsewe gegeben, sagte Lyssenko. Demnach versuchten die Rebellen, die Regierungsstreitkräfte bei Debaltsewe einzukesseln. Die Angriffe auf Armeestellungen in der Hafenstadt Mariupol hätten dagegen nachgelassen, sagte Lyssenko. Binnen 24 Stunden wurden nach Angaben der ukrainischen Behörden zwei Soldaten getötet und zwei Zivilisten verletzt.

Im Ukraine-Konflikt sind seit Anfang April mehr als 4.300 Menschen bei Gefechten zwischen der Regierungsarmee und prorussischen Kämpfern getötet worden. Rund 930.000 Menschen sind aus dem Konfliktgebiet geflohen. Ungeachtet eines Anfang September vereinbarten Abkommens über eine Waffenruhe reißt die Gewalt nicht ab.