Nach der Einigung in der Großen Koalition auf die Einzelheiten der geplanten Frauenquote hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel den Beschluss gegen Kritik aus der
Wirtschaft verteidigt. "Wir können es uns nicht leisten, auf die Kompetenzen der Frauen zu verzichten", sagte sie am Mittwoch in der Generaldebatte über das Budget 2015 im Bundestag.

Die Kanzlerin bekräftigte die Vereinbarung der Koalitionsrunde, das entsprechende Gesetz am 11. Dezember im Kabinett zu beraten. Merkel räumte ein, dass die Regelungen zur Frauenquote sowie zur Elternzeit den Arbeitgebern "mehr Flexibilität" abverlangten.

Spitzenvertreter der Koalition hatten bei einem Treffen mit Merkel am Dienstagabend den Streit über die Umsetzung der Frauenquote beigelegt. Demnach sollen die etwa 100 börsennotierten und mitbestimmungspflichtigen Unternehmen ab 2016 mindestens 30 Prozent weibliche Aufsichtsräte haben müssen. 3500 Firmen, die entweder börsennotiert oder mitbestimmungspflichtig sind, sollen sich ab dem kommenden Jahr "Zielvorgaben" zur Geschlechtergerechtigkeit setzen und darüber berichten müssen.