"Wir wollen das allgemeine Wahlrecht", skandierten dabei Protestierende, die Schutzbrillen, Gasmasken und Helme trugen. Viele weigerten sich, den Anweisungen der Ordnungskräfte Folge zu leisten und den Ort zu verlassen. Die Polizei setzte Pfefferspray ein, um die Proteste aufzulösen.

Die Festnahmen seien wegen der Weigerung erfolgt, einem Gerichtsbeschluss zur Räumung der Barrikade Folge zu leisten, sowie wegen Angriffen auf die Polizei und der Teilnahme an einer illegalen Versammlung, sagte eine Polizeisprecherin. Auch der Abgeordnete Leung Kwok Hung wurde festgenommen.

Die Demonstranten, die seit Ende September an mehreren Stellen Hauptverkehrsadern der Millionenmetropole blockieren, verlangen die freie Wahl der nächsten Regierung von Hongkong. Peking behält sich aber das Recht vor, bei der Wahl 2017 die Kandidaten in der früheren britischen Kronkolonie im Voraus auszuwählen. Bei den wochenlangen Protesten kam es wiederholt zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Vergangene Woche wurde bereits ein anderes Protestlager der Demokratiebewegung teilweise geräumt. Die Protestbewegung, die vor allem von Studierenden getragen wird und die zwischenzeitlich zehntausende Menschen auf die Straße brachte, verlor in den letzten Wochen zunehmend an Rückhalt bei der Bevölkerung. Laut einer Umfrage der Universität Hongkong befürworten inzwischen 83 Prozent der Befragten die Aufhebung der Straßenblockaden.