Unter den Opfern des weltweiten Menschenhandels sind zunehmend Kinder. In etwa jedem dritten aufgedeckten Fall handle es sich um Mädchen oder Buben, teilte das UNO-Büro zur Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) heute in Wien mit. Im Vergleich zu den Vorjahren sei das eine Zunahme um fünf Prozent.

Knapp die Hälfte aller Opfer seien Frauen. Sie würden oft zur Prostitution oder Arbeit unter schlimmen Bedingungen gezwungen. Der Menschenhandel betrifft laut UNODC fast jedes Land. Die Opfer stammten aus 152 Ländern, die in 124 Staaten ihr Leben fristeten.

Weltweit nur ungenügender Schutz
Die Verbrechen des Menschenhandels werden dem UNODC zufolge nur sehr selten geahndet. Nur in etwa 40 Prozent der betroffenen Staaten müssten die Täter öfter mit Verfahren rechnen. Insgesamt lebten immer noch zwei Milliarden Menschen in Ländern, die nur einen sehr ungenügenden Schutz vor Menschenhandel böten.

Weltweit werden laut UNO-Schätzungen rund 21 Millionen Männer, Frauen und Kinder zur Arbeit gezwungen. Ein großer Anteil der Betroffenen sei zuvor Opfer von Menschenhändlern geworden. Genaue Zahlen gebe es aber nicht. Unter den Menschenhändlern seien mit einem Anteil von fast 30 Prozent inzwischen auch viele Frauen.