Zur Tat kam es wenige Stunden, nachdem das Unterhaus des Parlaments in Kabul einer Fortsetzung des internationalen Militäreinsatzes im kommenden Jahr zugestimmt hatte. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag.

Militärhubschrauber brachten am Sonntagabend 54 Verletzte in ein Militärkrankenhaus in Kabul, erklärte das Verteidigungsministerium am Montag. Präsident Ashraf Ghani besuchte die Verletzten. Er verurteilte den Anschlag im Bezirk Yahya Khail als "unmenschlich und unislamisch". Die brutale Ermordung von Zivilisten sei durch nichts zu rechtfertigen. Auch Pakistans Ministerpräsident Nawaz Sharif verurteilte den Anschlag.

Der Anschlag ereignete sich wenige Stunden, nachdem das Unterhaus des afghanischen Parlaments zwei Abkommen billigte, die die Stationierung von Soldaten der NATO und der USA über den Jahreswechsel hinaus ermöglichen. Der Kampfeinsatz der internationalen Truppen endet in diesem Jahr. Die NATO-Nachfolgemission "Resolute Support" sieht die Stationierung von rund 12.500 Soldaten im kommenden Jahr vor, um die einheimischen Sicherheitskräfte beim Kampf gegen die Taliban weiterhin zu unterstützen und zu trainieren.