Bei einem Selbstmordanschlag auf Zuschauer eines Volleyballmatchs in Ostafghanistan sind am Sonntag nach unterschiedlichen Angaben mindestens 40 Menschen getötet worden. Der Attentäter habe sich mit seinem Motorrad in die Luft gesprengt, teilte der Vize-Gouverneur der Provinz Paktika, Attaullah Fasli, mit. Etwa 60 Menschen seien verletzt worden.

Manche Quellen sprachen sogar von 50 Opfern, großteils Zivilisten aber auch einige lokale Polizisten. Der Anschlag ereignete sich im Distrikt Yahya Khail in der an der Grenze zu Pakistan gelegenen Unruheprovinz. Bei dem Volleyballspiel handelte es sich um das Finale eines regionalen Turniers, das Hunderte Zuschauer angezogen hatte. Afghanistans Präsident Ashraf Ghani verurteilte die Tat, zu der sich zunächst niemand bekannte.

Die radikalislamischen Taliban hatten in der Vergangenheit wiederholt Anschläge auf Sportveranstaltungen verübt. So hatte sich am Neujahrstag 2010 ein Attentäter mit einem Kleintransporter voll Sprengstoff auf einem Sportplatz im Nordwesten Pakistans in die Luft gesprengt, während dort ein Volleyballspiel zwischen zwei Dorfmannschaften stattfand. Damals waren hundert Menschen getötet worden, zahlreiche Häuser in dem Dorf Shah Hasan Khan stürzten ein und begruben ihre Bewohner unter sich.

In Paktika waren Mitte Juli mindestens 89 Menschen bei einem Sprengstoffanschlag auf einem belebten Markt ums Leben gekommen. Damals war ein mit Sprengstoff beladenes Auto in die Menge gerast und zwischen den Ständen explodiert.

Das Unterhaus des afghanischen Parlaments hatte am Sonntag zwei Abkommen gebilligt, die die Stationierung von Soldaten der NATO und der USA über den Jahreswechsel hinaus ermöglichen sollen. Der Kampfeinsatz der internationalen Truppen endet in diesem Jahr. Die NATO-Nachfolgemission "Resolute Support" sieht die Stationierung von rund 12.500 Soldaten im kommenden Jahr vor, um die einheimischen Sicherheitskräfte beim Kampf gegen die Taliban weiterhin zu unterstützen und zu trainieren.