Bei den Kämpfen in Syrien und im Irak sind bisher 60 deutsche Angehörige der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) ums Leben gekommen. Das sagte der Präsident des deutschen Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, im Interview mit der "Welt am Sonntag".

Inzwischen sind nach Angaben von Innenminister Thomas de Maiziére mindestens 550 Radikale aus Deutschland ins Kampfgebiet ausgereist. Etwa 60 von ihnen "wurden bisher getötet oder haben sich umgebracht - mindestens neun davon bei Selbstmordanschlägen", erklärte Maaßen. "Das ist ein trauriger Erfolg für die islamistische Propaganda."

Der Chef des Verfassungsschutzes warnte vor möglichen Anschlägen durch Islamisten in Deutschland. "Wir sollten uns darauf einstellen, dass Anschläge auch bei uns passieren können", sagte Maaßen. "Es besteht eine gewisse Gefahr."

Sozialleistungen in der Heimat

Mindestens 60 "österreichische" Jihadisten sollen sich indes laut österreichischem Verfassungsschutz in Syrien und im Irak befinden, ebenso viele seien dem Bericht zufolge wieder zurückgekehrt. Die meisten sollen angeblich aus Tschetschenien oder der Türkei stammen, haben Asylstatus oder gar die Staatsbürgerschaft. Kommen sie in die Heimat, nützen die Islamisten den Sozialstaat ungehemmt aus, geht aus einem Bericht des verfassungsschutzes hervor. In der Sonntagsausgabe des  "Kurier" erzählt ein Verfassungsschutzbeamter von einem aktuellen Fall: "Einer kommt zurück, lässt sich auf unsere Kosten am Auge operieren, damit er wieder mit voller Kampfkraft an die Front zurückkehren kann". Gibt es keine Beweise für die Teilnahme an Kampfhandlungen, sind der Justiz die Hände gebunden.