US-Außenminister John Kerry hat entgegen ursprünglicher Pläne die Wiener Atomgespräche doch nicht verlassen. Stattdessen konferierte er am Freitag bis in den späten Abend unter anderem mit dem iranischen Außenminister Mohammad Javad Zarif und Frankreichs Außenminister Laurent Fabius, teilte ein Sprecher des US-Außenministeriums mit. Letzterer ist bereits abgereist, dafür kommt der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier Samstagmittag nach Wien.

Kerry wollte eigentlich zu Beratungen mit den europäischen Partnern nach Paris fliegen. Die Gespräche zwischen den UN-Vetomächten (USA, Russland, China, Frankreich, Großbritannien) sowie Deutschland mit dem Iran sollen am Samstag fortgesetzt werden.

Frist bis Montag

Bis zum Montag wollen die Verhandlungspartner eine Lösung im Atomkonflikt mit Teheran finden. Die internationale Gemeinschaft will Gewissheit, dass der Iran keine Atombombe baut. Teheran strebt die Aufhebung der vom Westen verhängten Wirtschaftssanktionen an.

Nach Einschätzung Zarifs wurden bei den Atomverhandlungen in Wien keine entscheidenden Fortschritte erzielt. "Es gab wichtige Diskussionen, aber keine bedeutenden Vorschläge, die es wert sind, in Teheran präsentiert zu werden", sagte Zarif nach Angaben seiner Delegation nach Gesprächen mit Vertretern der sogenannten 5+1-Gruppe.

Auch der Sprecher des Weißen Hauses, Eric Schultz, sagte am Freitag, dass noch bedeutende Auffassungsunterschiede bestünden.