Die Allianz für die erste rot-rot-grüne Landesregierung in Deutschland unter dem designierten Regierungschef Bodo Ramelow, dem ersten Ministerpräsidenten (vergleichbar mit unseren Landeshauptleuten) der Linkspartei in Deutschland, steht. Die Linke, die in Ostdeutschland ihre Wurzeln in der SED-Nachfolgepartei PDS hat, ist äußerst umstritten.

Nun hat das Bündnis in Thüringen sein offizielles Regierungsprogramm vorgestellt. Der wichtigste Satz, der fundamental für die Grünen war, steht gleich zu Beginn: Die rot-rot-grüne Koalition erkennt in der Präambel ihres Koalitionsvertrags die DDR als "Unrechtsstaat" an. Dann erst geht es mit Finanz und Wirtschaft weiter. "Wir sind uns einig, dass es mit Rot-Rot-Grün keine neuen Schulden geben wird", sagte SPD-Landeschef Andreas Bausewein. In Thüringen gibt es schon seit Jahren die Schuldenbremse.

Zentrales Vorhaben der Bündnispartner ist eome Reform des Thüringer Verfassungsschutzes. V-Leute sollen nur noch in einzelfällen eingesetzt werden - dies ist eine Konsequenz aus dem Versagen der Thüringer Ermittlungsbehörden bei der Suche nach dem NSU-Terrortrio. Weitere wichtige Punkte:"Ein kostenfreies Kita-Jahr", und "mehr Geld für nichtstaatliche Schulen." Bis 2019 soll die Zahl der 17 Landkreise in Thüringen reduziert werden. Linke, SPD und Grüne wollen damit Verwaltungskosten sparen.

Der Koalitionsvertrag muss allerdings noch durch Mitgliedervoten der Linken und der Grünen bestätigt werden.