Nach dem Parteivorstand der SPÖ am Dienstag hat Landeshauptmann Peter Kaiser berichtet, welches Angebot Kärnten der Bundesregierung vorgelegt hat, um an den notwendigen Kredit in der Höhe von 343 Millionen Euro von der Bundesfinanzierungs-Agentur zu kommen: "Wir sind bereit 600 Millionen Euro zu bezahlen, wenn der Bund im Gegenzug die Landeshaftungen für die Hypo-Bank übernimmt." Geld habe kein Mascherl, sagt Kaiser, deshalb wolle er nicht den Namen "Zukunftsfonds" für die angebotene Summe verwenden.

Kaiser gab sich gestern optimistisch. Er sei jetzt zum wiederholten Mal in Wien gewesen und habe dort mit vielen maßgeblichen Persönlichkeiten gesprochen. Durchwegs alle hätten ihm quasi auf die Schulter geklopft und gemeint: "Ihr Kärntner schafft das schon." Davon ist auch Kaiser überzeugt, er hat allerdings Bedingungen gestellt: Einersets dürfe sich das Land aufgrund der aktuellen Situation  nicht "auf viele Jahre hoch verschulden" und andererseits müsse eine Zukunftsperspektive für Kärnten erhalten bleiben.

Finanzreferentin Gaby Schaunig, die die Verhandlungen in Wien zu Wochenbeginn weitergeführt hatte, betonte nach der Vorstandssitzung: "Der Bund darf Kärnten nicht bestrafen. Die Bevölkerung hat so schon genug zu tragen." In Wien wiesen Dienstag nach dem Ministerrat Bundeskanzler Werner Faymann und sein Vize Mitterlehner Darstellungen zurück, wonach der Bund Kärnten "zappeln lasse". Das sei eine falsche Darstellung. Auch Finannzminister Scheling konstatierte: "Niemand will Kärnten im Stich lassen", doch das Land müsse sich "des Ernstes der Lage bewusst sein" und die Landesregierung einig.

ROBERT BENEDIKT