Gegner des amtierenden Präsidenten von Cote d'Ivoire, Laurent Gbagbo, haben mit der Eroberung zweier Städte im Westen des afrikanischen Landes ihre Offensive fortgesetzt. In der Nacht zu Dienstag hätten die Kämpfer Daloa und Duekoue im Herzen des Kakao-Anbaugebietes eingenommen, bestätigten Sprecher beider Seiten.

Die Anhänger des Gbagbo-Rivalen Alassane Ouattara kontrollieren damit die Hälfte des Kakao-Anbaugebietes und könnten bis zum Hauptexporthafen des Landes, San Pedro, vorrücken. Die Elfenbeinküste ist der wichtigste Kakao-Produzent der Welt.

Anhänger Ouattaras haben in dieser Woche zwei weitere Fronten, im Osten wie im Westen, gegen die Truppen Gbagbos eröffnet. Bisher konzentrierten sich die Auseinandersetzungen auf die Metropole Abidjan im Süden des Landes sowie den äußersten Westen.

Gbagbo weigert sich, seine Niederlage bei der Präsidentenwahl im November 2010 anzuerkennen. Allein aus Abidjan sind wegen der Kämpfe nach UN-Angaben eine Million Menschen geflohen. Die Europäische Union hat gegen Gbagbo Sanktionen erlassen, wie das Einfrieren von Vermögenswerten und Reiseverbote. Diplomaten zufolge wird angesichts der verfahrenen Lage über weitere Strafmaßnahmen nachgedacht.