Der Iran will nach israelischen Angaben zwei Kriegsschiffe auf dem Weg nach Syrien durch den Suez-Kanal schicken. Die Durchfahrt sei für die Nacht geplant, erklärte Außenminister Lieberman am Mittwoch, der von einer Provokation sprach. So etwas sei seit Jahren nicht mehr geschehen. Es sei bedauerlich, dass die Welt nicht bereit sei, etwas dagegen zu unternehmen.

"Wir erwarten, dass die internationale Gemeinschaft angesichts dieser iranischen Provokation schnell und entschlossen reagiert", sagte Lieberman. Israel könne diese Provokationen auf Dauer nicht ignorieren.

Als Reaktion auf die Äußerungen Liebermans stiegen an den Weltmärkten die Erdölpreise auf ein 29-Monats-Hoch. Die halbamtliche iranische Nachrichtenagentur Fars hatte Ende Jänner gemeldet, Marinekadetten hätten eine einjährige Ausbildung begonnen, die sie über den Golf von Aden ins Rote Meer und durch den Suez-Kanal ins Mittelmeer bringen werde.

Einem israelischen Zeitungsbericht zufolge handelt es sich bei den Schiffen um eine Fregatte und ein Versorgungsschiff. Der Iran habe seit der islamischen Revolution 1979 keine Kriegsschiffe mehr durch den Kanal entsandt, meldete die Zeitung "Jedioth Ahronoth".

Mit der Fahrt ins Mittelmeer kommen die iranischen Schiffe auch vor die Küste ihres Erzfeindes Israel, was dort zu großer Beunruhigung führte. Es gebe keine Rechtfertigung für den Aufenthalt iranischer Kriegsschiffe im Mittelmeer, hieß es in israelischen Regierungskreisen. In Israel geht man davon aus, dass die Schiffe für ein Jahr in einem syrischen Hafen stationiert werden sollen.

Nach Angaben der Suezkanal-Verwaltung erhalten alle Handelsschiffe eine Passage-Erlaubnis, solang sich Ägypten nicht im Kriegszustand befinde. Für die Durchfahrt aller Militärschiffe sei eine Erlaubnis der Außen- und Verteidigungsministerien nötig. Diese würden oft auch sehr kurzfristig erteilt.