Das teilte der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin mit. Russland hatte die Dringlichkeitssitzung beantragt, nachdem sich die Spannungen zwischen Nordkorea und Südkorea am Wochenende weiter verschärft hatten.

Die Dringlichkeitssitzung wurde am Sonntag nach achteinhalb Stunden ohne gemeinsame Erklärung beendet. Die USA teilten mit, es sei unwahrscheinlich, dass die Differenzen zwischen den einzelnen Mitgliedern überbrückt werden könnten. Ein Diplomat erklärte, die Bemühungen des Gremiums würden möglicherweise am Montag fortgesetzt. Österreich, das noch bis Jahresende Mitglied im Sicherheitsrat ist, war bei den Beratungen durch Botschafter Thomas Mayr-Harting vertreten.

Schon zuvor hatte es bei Diplomaten geheißen, es gebe Uneinigkeit bei der Frage, ob Nordkorea öffentlich für die Eskalation verantwortlich gemacht werden könne. Während die westlichen UN-Ratsmitglieder eine Verurteilung Nordkoreas anstrebten, wollten Russland und China, dass sich der Rat in der gemeinsamen Erklärung darauf beschränkt, beide Seiten zu höchster Zurückhaltung in dem Konflikt aufzurufen. Vertreter Chinas und der USA bezeichneten die Situation zwischen Nord- und Südkorea als "extrem" prekär und sprachen von einem "Pulverfass".

Unterdessen begannen die südkoreanischen Streitkräfte am Montag trotz Drohungen Nordkoreas mit Militärschlägen mit neuen Schießübungen nahe der umstrittenen Seegrenze im Gelben Meer begonnen. Wie der Nachrichtensender YTN berichtete, begann das Training von der grenznahen Insel Yeonpyeong. Die Artillerieübungen sollten weniger als zwei Stunden dauern. Die Insel war vor knapp vier Wochen während einer ähnlichen Übung von nordkoreanischer Artillerie beschossen worden. Vier Menschen waren dabei getötet worden. Nordkorea hatte vor "massiveren" Schlägen gedroht, sollte Südkorea wie angekündigt neue Artillerieübungen in dem Spannungsgebiet unternehmen.

Unterdessen ist die Führung in Nordkorea nach Informationen des US-Nachrichtensenders CNN bereit, UN-Atominspektoren wieder in ihr Land zu lassen. Darauf habe sie sich mit dem Gouverneur des US-Bundestaates New Mexico, Bill Richardson, geeinigt, der sich zurzeit zu einer "privaten Friedensmission" in Pjöngjang aufhält, berichtete ein mit Richardson reisender CNN-Korrespondent.