Knapp zwei Wochen vor den geplanten Wahlen in Burma hat UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon die Militärjunta zur Freilassung aller politischen Gefangenen aufgerufen. "Es ist noch nicht zu spät", sagte der Südkoreaner bei einem Besuch in der thailändischen Hauptstadt Bangkok. Die berühmteste Gefangene ist Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, deren Hausarrest eine Woche nach den Wahlen abläuft.

Die seit 1962 regierende Junta lässt am 7. November eingeschränkte Wahlen abhalten. Sie behält sich ein Viertel der Parlamentssitze und wichtige Regierungspositionen vor. Es ist die erste Wahl seit 1990. Damals gewann Suu Kyis Partei haushoch, doch wurde der Wahlsieg nie anerkannt. Die Oppositionsführerin hat aus Protest gegen unfaire Wahlgesetze zum Wahlboykott aufgerufen.

In Burma gibt es nach Angaben der Gefangenenhilfsorganisation AAPP rund 2.100 politische Gefangene, die teilweise gefoltert werden. Ban Ki-moon wollte Ende der Woche am Rande des Gipfels der Südostasiatischen Staatengemeinschaft ASEAN in Hanoi mit dem burmesischen Premierminister Thein Sein zusammentreffen.