Im Norden Malis sind nach Angaben des Tschad 93 Rebellen und 23 Armee-Soldaten bei Kämpfen getötet worden. Weitere 30 Soldaten des Tschad seien verletzt worden, hieß es in einer Erklärung der Armee des Landes im staatlichen Rundfunk am Sonntag. Die jetzt vorgelegte Schlussbilanz ist die verlustreichste seit Beginn der Intervention Frankreichs in seiner ehemaligen Kolonie vor rund sechs Wochen.

Das Militär hatte schon am Freitag in einer Zwischenbilanz erklärt, bei dem Einsatz gegen Islamisten mit Verbindungen zur Al Kaida seien 13 seiner Soldaten und 65 Rebellen ums Leben gekommen. Frankreich hat erklärt, trotz der jüngsten Angriffe von Rebellen wie geplant im März mit dem Abzug seiner Truppen aus Mali zu beginnen. Dann sollen die Soldaten aus benachbarten Ländern - darunter 2.000 aus Tschad - die Kontrolle übernehmen.

Islamisten hatten 2012 mehr als die Hälfte Malis unter ihre Kontrolle gebracht. Frankreich intervenierte im Jänner mit etwa 4.000 Soldaten in der ehemaligen Kolonie auf Bitten der malischen Führung, um den Vormarsch islamischer Kämpfer auf die Hauptstadt Bamako im Süden zu stoppen. Französische Truppen vertrieben die Islamisten aus den großen Städten im Norden und bekämpfen sie zusammen mit afrikanischen Soldaten nun in den Bergregionen.

Unterdessen entsandte die US-Regierung weitere Soldaten ins Nachbarland Niger, um die französischen Truppen zu unterstützen. Am Mittwoch seien dort 40 US-Soldaten neu eingetroffen, teilte Präsident Obama am Freitag dem Kongress in Washington mit. Damit seien jetzt etwa 100 US-Soldaten in Niger stationiert.

Die Amerikaner seien zu ihrem Schutz bewaffnet, würden aber lediglich für Aufklärungsaufgaben eingesetzt. Der "Washington Post" und dem Sender NBC zufolge sollen sie in Niger einen Stützpunkt betreiben, von dem aus unbewaffnete Drohnen vom Typ "Predator" nach Mali geschickt werden können.