Im Norden Kameruns sind sieben französische Touristen, darunter vier Kinder, von bewaffneten Männern entführt worden. Wie es im Umfeld der französischen Botschaft in der Hauptstadt Jaunde weiter hieß, wurden die Urlauber am Dienstag offenbar bei ihrer Rückkehr vom Naturpark Waza an der Grenze zu Nigeria verschleppt. Frankreichs Präsident Hollande bestätigte die Entführung.

"Es handelt sich um drei Erwachsene und vier Kinder", fügte ein Vertreter von Sicherheitskräften vor Ort hinzu. Es seien zwei Mädchen und zwei Buben unter den Entführten. Nach Angaben aus den Sicherheitskreisen werden die Entführer derzeit "entlang der Grenze zu Nigeria" gesucht. Es ist das erste Mal, dass westliche Touristen in dem zentralafrikanischen Land entführt werden, während es vor der Küste Kameruns regelmäßig zu Überfällen durch Piraten kommt.

Dagegen kam es im Norden des Nachbarlandes Nigeria schon mehrfach zu Entführungen von Ausländern. Am Montag bekannte sich dort eine islamistische Gruppe zur Verschleppung von sieben ausländischen Mitarbeitern einer Baufirma, darunter ein Brite, ein Grieche und ein Italiener. Die Entführer verwiesen dabei unter anderem auf den internationalen Einsatz gegen islamistische Rebellen im westafrikanischen Mali.

Französische Staatsbürger gelten seit dem Anti-Terror-Einsatz französischer Soldaten im Norden Malis als besonders entführungsgefährdet. Radikale Islamistengruppen haben mehrfach zu Vergeltungsakten aufgefordert.