Niederösterreichs Landeshauptmann Pröll erhofft sich bei der Landtagswahl "eine klare Mehrheit", um die "wir hart ringen werden". Diese brauche das Land, damit auch künftig klare Entscheidungen getroffen werden könnten. Das sei umso notwendiger, je herausfordernder die Zeiten sind, verwies er im APA-Interview auch im Hinblick auf die künftige (im Herbst neu zu wählende) Bundesregierung.

Durch das Votum am 3. März könne dafür gesorgt werden, dass der Regierung in Wien die richtigen Leute mit Durchsetzungsvermögen gegenübersitzen. "Ein 5er vor dem ÖVP-Ergebnis wäre die beste Voraussetzung dafür", verwies Pröll auf die Wahlarithmetik. Zuletzt habe sich in Graz bewiesen, dass verwaschene Ergebnisse zu monatelangen Blockaden führen, und in NÖ zeige die SPÖ-Spitze schon jetzt, "wohin die Reise ginge".

Die Latte liegt mit 54,4 Prozent bei Kandidatur von neun Listen diesmal noch höher als vor fünf Jahren, die Konkurrenz ist groß, das Motto lautet "alle gegen einen". "Acht von neun Listen haben nur eines im Sinn, die absolute Mehrheit zu brechen. Aber das ist kein Zukunftsplan für das Land", so Pröll dazu. Auf den Spitzenkandidaten des Team Stronach angesprochen meinte Pröll: "Herr Stronach ist ein Konkurrent wie alle anderen - besonders auffällig an ihm sind seine wenigen eingelernten Floskeln."

Zur Veranlagung, die den Wahlkampf bei den anderen Parteien mitbestimmt, meinte Pröll, es sei "Fakt, dass durch umsichtigen Umgang mit den Wohnbaugeldern 824 Mio. Euro erwirtschaftet wurden, die u.a. in die 24-Stunden-Pflege, Ausbau der Kindergärten und Schulen flossen." Die wichtigsten Themen der ÖVP seien unter dem Schlagwort "noch innovativer" die Weiterentwicklung von Wissenschaft und Forschung mit Ausbau der Technologiestandorte.

"Ich mache keine halben Sachen", so Pröll auf die Frage, ob er plane, die gesamte kommende Legislaturperiode zu bleiben. Er hätte in früheren Jahren nie erwartet, dass er mehr als 20 Jahre lang Landeshauptmann sein werde: In der Jugend habe er überhaupt nicht an Politik gedacht und sei "durch Zufall" dazu gekommen - "und ich bin heute noch dankbar, weil ich ein erfülltes berufliches Leben haben darf. Ich arbeite gerne mit den Menschen zusammen und bin mit dem Land verwachsen. Heimatliebe kann man nicht kaufen, die muss man im Herzen tragen. Das habe ich in den vergangenen 20 Jahren bewiesen."