Die französische Armee ist in der Nacht auf Sonntag nach eigenen Angaben umfangreiche Luftangriffe nördlich der im Nordosten Malis gelegenen Stadt Kidal geflogen. Die Bombenangriffe zielten auf logistische Einrichtungen und Ausbildungsstätten der Islamisten, wird ein Sprecher der Truppen von französischen Medien zitiert. Streitkräfte konnten indes einen hochrangigen Islamistenführer festnehmen.

Der Flughafen von Kidal im Nordosten Malis war vor wenigen Tagen von der französischen Armee aus der Hand der Rebellen zurückerobert worden. Davon war die malische Seite nach eigenen Angaben nicht informiert. Am Samstag kämpften malische Einheiten nach den Angaben in der Stadt gegen die Islamisten. Frankreich kämpft zusammen mit malischen Regierungstruppen seit drei Wochen gegen Islamisten im Norden den Landes.

Ebenfalls im Norden wurde nach Angaben der malischen Regierung ein hochrangiger Islamistenführer festgenommen. Dabei handle es sich um die "Nummer drei" der Islamistengruppierung Ansar Dine, teilte ein Vertreter der malischen Sicherheitskräfte am Sonntag mit. Der Festgenommene heiße Mohammed Moussa Ag Mouhamed und sei "der, der das Abschneiden von Händen angeordnet" habe. Islamistische Gruppen hatten im April 2012 den Norden Malis unter ihrer Kontrolle gebracht. Sie verhängten Strafen entsprechend der islamischen Scharia, etwa das Abschneiden von Händen bei Diebe

Der malische Außenminister Tieman Hubert Coulibaly erklärte in einem Interview mit dem "Journal du Dimanche", seine Regierung wünsche eine Fortsetzung des französischen Militäreinsatzes. Nachdem das Voranschreiten der "Terroristen" gestoppt und drei große Städte im Norden befreit worden seien, werde die "Operation Serval" den Vormarsch malischer und afrikanischer Truppen in das Gebiet ermöglichen, sagte Coulibaly.