Die Flüchtlinge in der Votivkirche haben das von der Kirche angebotene Quartier abgelehnt. Die Unterkunft sei kein "menschenwürdiges Angebot", wurden die Besetzer am Mittwoch zitiert. Auch die Erzdiözese Wien glaubt nicht, dass ein Umzug rasch erfolgen wird. "Es wird sicher nicht sehr schnell funktionieren", sagte der Sprecher von Kardinal Christoph Schönborn, Michael Prüller, zur APA.

Die Gespräche mit den Flüchtlingen erwiesen sich als schwierig, bedauerte Prüller. Da es sich nicht um eine homogene Gruppe handle, sei eine einheitliche Willensbildung schwierig. Trotzdem glaubt man in der Erzdiözese weiterhin an eine Lösung. "Wir hoffen immer noch, dass das zustande kommt", so Prüller.

Indes kritisierten die Flüchtlinge laut den Organisatoren der Besetzung die Ausstattung der angebotenen Unterkunft. "Der vom Kardinal öffentlich als 'ordentliches Quartier' bezeichnete Keller ohne Fenster mit einer Dusche und zwei Toiletten ist kein menschenwürdiges Angebot", hieß es. Auch die zuletzt von Schönborn geäußerte Kritik an den Aktivisten sorgte für Missstimmung: "Wir sind keine Kinder, niemand missbraucht uns für ihre Zwecke oder Nutzen."

Die Aktivisten stießen sich zudem an angeblichen Zugangsbeschränkungen zur Kirche. Diese würden es schwierig machen, "lebensnotwendige Unterstützung tagtäglich zu gewährleisten". Allerdings sei man weiterhin gesprächsbereit, "aber wir werden die Votivkirche nicht verlassen, solange es keine Lösung gibt".