Die syrische Armee hat einem Zeitungsbericht zufolge Chemiewaffen gegen die Aufständischen eingesetzt. Die Ende Dezember in der Stadt Homs verwendeten Stoffe seien aber nicht tödlich gewesen, berichtete die französische Zeitung "Le Monde" am Samstag unter Berufung auf westliche Geheimdienstkreise.

Das Blatt deutete an, der Westen würde den Fall herunterspielen und darauf hoffen, dass er sich nicht wiederhole. "Le Monde" zitierte einen Sprecher des französischen Außenministeriums mit den Worten, eine Untersuchung des Vorfalls habe keine Belege für den Einsatz von Kampfgas oder tödlichen Chemiewaffen ergeben.

Die Regierung in Damaskus hat wiederholt erklärt, sie werde keine Chemiewaffen einsetzen. An dieser Zusicherung gibt es in westlichen Ländern jedoch Zweifel. Die NATO hat Syrien bei einem Einsatz gegen die vorrückenden Rebellen mit einem Eingreifen gedroht. Syriens Vorräte an Chemiewaffen gelten als die größten in der Region und sollen unter anderem aus Sarin, Senfgas und VX bestehen.

In dem seit fast zwei Jahren anhaltenden Bürgerkrieg sind nach UNO-Schätzungen bereits mehr als 60.000 Menschen ums Leben gekommen. Präsident Assad will trotz deutlicher Geländegewinne der Rebellen nicht den von der Opposition und vom Westen geforderten Rückzug antreten. Eine Debatte über einen Rücktritt Assads wies Außenminister Al-Moualem am Wochenende erneut als inakzeptabel zurück. Niemand solle es wagen, die Position des Präsidenten zur Diskussion zu stellen, sagte der Minister dem staatlichen syrischen Fernsehen. Der UNO-Sondergesandte Lakhdar Brahimi hatte erst kürzlich den Zorn der Regierung auf sich gezogen, weil er angedeutet hatte, Assad sollte kein Mitglied einer Übergangsregierung werden.