Eine Woche vor dem Finale bei der tschechischen Präsidentenwahl liegt der frühere Regierungschef Milos Zeman vor Außenminister Karel Schwarzenberg. Dies ergab eine Umfrage des Prager Meinungsforschungsinstituts ppm factum, deren Ergebnisse am Samstag in Medien veröffentlicht wurden. Für Zeman stimmen bei der Stichwahl demnach 53,7 Prozent, für Schwarzenberg 46,3 Prozent.

Der Chef von ppm factum, Jan Herzmann, erklärte dazu, Zeman sei derzeit Favorit, aber nicht Sieger. Niemand wisse, was für unerwartete Ereignisse in der nächsten Woche eintreten könnten.

Entscheidend wird laut dem Institut sein, wie es den beiden Konkurrenten gelingt, jene Wähler anzusprechen, die in der ersten Runde vor einer Woche den früheren Premier Jan Fischer und den Vizechef der Sozialdemokraten (CSSD) Jiri Dienstbier gewählt haben. Beide erhielten über 16 Prozent der Stimmen und landeten damit auf dem dritten bzw. vierten Platz. Während die Anhänger Fischers mehrheitlich zu Schwarzenberg (60 Prozent) tendieren, wollen 79 Prozent der Anhänger von Dienstbier Zeman wählen, ergab die Umfrage.

Im Unterschied zu ppm factum glauben die tschechischen Buchmacher mehr an den Sieg Schwarzenbergs. Die Wettquote für den Außenminister liegt bei 1 zu 1,45 bis 1,55, während jene für Zeman bei 1 zu 2,2 bis 2,45 liegt.